Das, was weh tut an der Sache, ist das aneinander Vorbeireden:
Herr Sailer und Herr Lang haben durchaus Recht mit ihrer Argumentation, dass ein Museum Stadt Salzburg mit Gebäuden ohne Authentizität zu kritisieren ist.
Doch das, was in den letzten Jahren an Neubauten in der Sterneckstraße (Wachdienst), in Lehens neuer Mitte oder am Bahnhof gezeigt wird, ist schlicht “in Beton gegossene Ideenlosigkeit”. Der Streit um die Erhaltung oder Neugestaltung des architektonischen Kleinods Salzburg entzündet sich meiner Meinung nach an der Charakterlosigkeit der Neubauten. Wenn Sailer und Lang wortreich die Vorzüge der neuen Türme am Bahnhof preisen, so sind das doch nur hohle Worthülsen. Eine Architektur, die den rechten Winkel als nahzu einziges künstlerisches Gestaltungsmittel zulässt und die glatten Fassaden preist, redet der völligen Austauschbarkeit das Wort. Solche Türme kann der Betrachter überall finden, wer sie schön findet braucht keinesfalls nach Salzburg kommen. Was Salzburgs Altstadt attraktiv macht, ist die Individualität seiner Bauten.
Man kann auch neue Gebäude individueller gestalten als Salzburgs Architekten das in den letzten Jahren getan haben. Dazu sollte man sich etwa Shanghai ansehen. Dortige Hochhäuser haben Charakter und Individualität, obwohl man auch dort noch vieles verbessern könnte.
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Von: Mag. Franz Pöschl, 5163 Mattsee, Am Egartl 4
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