Die weithin sichtbaren und erlebbaren Mängel der Salzburger Stadtplanung finden ihren Niederschlag in Wut und Betroffenheit der Bürger und kulminieren in der Ablehnung des Rehrlplatz-Projektes. 25.000 Unterschriften sind nicht zu ignorieren, eine Versachlichung und Demokratiserung der Debatte tut not. Stattdessen werden nach altbekanntem Muster auch in dem Beitrag von Sailer und Lang KritikerInnen als rückwärtsgewandte Ignoranten und Verhinderer verunglimpft und der ICOMOS-Bericht mitsamt dem Weltkulturerbe-Status in Bausch und Bogen verworfen.
Stadtplanung und Architekten stünde es gut an, Kritikfähigkeit zu eintwickeln und den Dialog mit den BürgerInnen über Ziele und Absichten der Stadtentwicklung zu suchen. Mit entsprechender Kommunikationskultur könnte in der gegenwärtigen Krise auch eine Chance für die zukünftige Gestaltung der Stadt liegen.
Eine Bürgerin, die seinerzeit die Architekturreform unter Johannes Voggenhuber mit großen Hoffnungen begleitet hat und die Stadtentwicklung seither mit zunehmender Sorge und großen eigenen Einbußen an Lebensqualität erlebt.
Dr. Gertrud Frauenberger